Wir zeigen Ihnen, wie Sie die 50-30-20-Regel systematisch auf Ihre Finanzen anwenden:
Schritt 1: Nettoeinkommen berechnen (100)
Zunächst sollten Sie sich einen genauen Überblick über Ihre Einnahmen verschaffen. Wenn Sie Arbeitnehmer sind, können Sie dazu Ihren Gehaltszettel überprüfen und zusätzliche Einkünfte wie Miet- und Pachteinnahmen, Unterhalt oder Zinsen einbeziehen. Selbstständige und Freiberufler sollten ihre Einnahmen der letzten 12 Monate analysieren und einen Durchschnittswert ermitteln, der als Grundlage dient.
Für die Ermittlung des Nettoeinkommens (100 Prozent) werden alle regelmäßigen Einkünfte betrachtet.
Schritt 2: Ausgaben kategorisieren (50)
Im nächsten Schritt listen Sie alle Fixkosten auf, die zur 50-Regel gehören. Dazu zählen Ausgaben für Wohnung, Nebenkosten, Handy, Versicherungen, Kreditraten sowie Kosten für Auto und Mobilität. Für Ausgaben, die nicht monatlich anfallen (zum Beispiel halbjährlich), wird der Betrag auf einen Monat heruntergerechnet.
Beispiel: 240 Euro im Halbjahr für die Kfz-Versicherung entsprechen 40 Euro pro Monat.
Wenn Ihre Grundbedürfnisse 50 Prozent des Nettoeinkommens übersteigen, sollten Sie Ihre Ausgaben kritisch überprüfen. Wo können Sie Einsparungen erzielen? Ein Wechsel des Anbieters für Strom, Versicherungen oder Handytarife kann bereits zu Ersparnissen führen.
Schritt 3: Freizeitausgaben auflisten (30)
Anschließend analysieren Sie die 30 Prozent der 50-30-20-Regel. Überprüfen Sie, welche Ausgaben Sie in den letzten Monaten für Freizeitaktivitäten hatten. Übersteigen diese Ausgaben 30 Prozent Ihres Nettoeinkommens, sollten Sie überlegen, wo Sie Einsparungen vornehmen können. Das könnte beispielsweise der tägliche Coffee-to-go auf dem Weg zur Arbeit oder der wöchentliche Restaurantbesuch sein.
Schritt 4: Finanzielle Ziele setzen
Überlegen Sie sich genau, wofür Sie sparen möchten. Sie können mehrere Sparziele definieren, aber es ist wichtig, diese möglichst präzise zu formulieren. Je konkreter Ihr Ziel, desto einfacher wird es, es zu erreichen. Abhängig von Ihren Wünschen variieren auch die geeigneten Geldanlagen. Für langfristige Ziele, wie die Altersvorsorge, sind andere Produkte empfehlenswert als für kurzfristige Sparziele, beispielsweise eine bevorstehende Reise oder ein neues Auto.
Schritt 5: Sparplan erarbeiten (20)
Die verbleibenden 20 Prozent Ihres Nettoeinkommens werden für das Sparen eingeplant. Wie Sie dieses Geld zurücklegen oder investieren, hängt von Ihren Zielen ab. Wenn Sie Kapital für das Alter aufbauen möchten und noch einige Jahre bis zum Rentenbeginn haben, können Sie in renditestarke Produkte investieren. Bei kurzfristigen Sparzielen, die bald erreicht werden, empfiehlt sich hingegen ein flexibles Sparprodukt.
Generell gilt: Je länger Sie Ihr Kapital anlegen, desto risikofreudiger darf die Geldanlage sein. Bei kurzfristigen Sparzielen raten wir zu sicherheitsorientierten Anlagen. Unsere Königswege-Berater unterstützen Sie dabei, die passende Kapitalanlage zu finden.